CabaretsChanteclerPalais de Glace
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Vor 1920AcademienLo de LauraLo de VascaPabellon de las Rosas |
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Weitere TanzorteClubs in den VorortenTanzcafés oder Confiterias Bailables |
SonstigesDie Calle Corrientes
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Vanguardia - nach 1960El
Caño 14
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Quellen: https://jantango.wordpress.com/category/cabarets/ |
Illustre Gäste Zu den Gästen, die am Eingang von einem Portier in
klassischer Uniform mit glänzenden goldenen Knöpfen
empfangen wurden, zählten Mitglieder der Oberschicht,
Politiker, Intellektuelle, Künstler, aber auch für
Touristen gehörte es dazu, im Chantecler gewesen zu sein. Carlos Gardel ging hier ein und aus, nicht nur, weil er mit Juan D’Arienzo befreundet war, sondern auch, so erzählt man sich, weil ihn eine nicht unkomplizierte Affäre mit der oben schon erwähnten Ritana verband, der hübschen Gattin des zweiten Eigentümers und Betreibers des Chantecler. Gardel hatte seine Loge, in der er sich regelmäßig mit seinen Freunden auf die eine oder andere Flasche Champagner traf. Zum Teil kamen die Besucher der Cabarets, die in der
Regel erst um 23.00 Uhr öffneten, als Paare. Die Mehrzahl der Gäste waren aber Männer, die einzeln
oder in Gruppen durch die Nacht zogen. Auf sie warteten
die Alternadoras oder Coperas, deren Aufgabe es war, von
den Herren an den Tisch eingeladen zu werden und diese zu
möglichst großem Konsum – und manchmal auch zu mehr – zu
animieren. Sie, beziehungsweise ihre Zuhälter, erhielten
am Ende des Abends - die Cabarets schlossen gegen drei bis
vier Uhr morgens - auch einen prozentualen Anteil an der
konsumierten Summe. Zum Höhepunkt der Tango-Kultur gab es
rund 5000 bei der Stadt registrierte Alternadoras.
Andere Verträge sahen vor, dass die Band unter der Woche
im Cabaret im Zentrum der Stadt spielte, während sie am
Wochenende in den großen Clubs und Tanzveranstaltungen der
Vorstädte auftraten. Die Eigentümer versuchte, Kontakte zwischen Musikern und Alternadoras zu unterbinden, was natürlich nicht immer gelang. So manche Ehe, so ein Zeitzeuge, bahnte sich hier an.
Die Mütter Und es gab es noch eine weitere unübersehbare
Besuchergruppe: die Mütter von Mädchen und jungen Frauen,
die zum Tanzen gehen wollten! Der Orchesterleiter Domingo Federico berichtet über die
Salons der 40er-Jahre, dass diese einen Ring um die
Tanzflächen bildeten, am auffälligsten in den Clubs der
Vorstädte, während sie in den großen Salons eher in der
Masse untergingen, aber sie waren immer da. Federico
formuliert überspitzt über die aufpassenden Mütter: Berührte
man am Ende des Tanzes auch nur ein Haar der Mädchen,
dann töteten sie dich gleich – aber tanzend konntest du
sie mit zu dir nach Hause nehmen.
Oscar AlemánIn der Regel spielten die Tango-Orchester abwechselnd mit
einem Jazz-Orchester. Eines der größten Talente der Zeit
war der Gitarrist Oscar Alemán, ein begnadeter
Musiker und Unterhaltungskünstler, der ständig überall
gleichzeitig auf der Bühne war, die verschiedensten
Instrumente spielte und seinen Gesang spielerisch zwischen
Spanisch, Französisch und Portugiesisch wechseln ließ. Pepita Avellaneda als Garderoben-Chefin Die Geschichten und Legenden rund um das Chantecler
reichen bis in die Damengarderobe. Diese wurde über viele Jahre bis zur Schließung von Pepita Avellaneda geleitet, einer abgesungenen Chanteuse aus der Zeit der Guardia Vieja, die um 1900 in Cafés oder Prostibulos wie dem schon erwähnten Lo de Laura auftrat und nach dem Ende ihrer Karriere im Chantecler ein Auskommen fand. |
Adiós ChanteclerDem Niedergang der Tango- und Tanzkultur im Laufe der
50er-Jahre konnte auch das berühmte Chantecler nichts
entgegensetzen, es schloss 1957 seine Pforten und wurde
schließlich 1960 abgerissen. Der große Tango-Poet Enrique Cadícamo, selbst
ständiger Gast im Chantecler, goss all die Nostalgie und
Erinnerung in den Text des Tangos Adiós Chantecler,
den Juan D’Arienzo mit dem Sänger Jorge Valdez im November
1958 vertonte. Der Tango endet mit den Worten: |
Adiós Chantecler - D'Arienzo - Valdez 1958 |
Das MarabúIst vor allem berühmt, weil Aníbal Troilo hier am
01.Juli 1937 seine Auftrittserie startete. |
El Viejo Almacén(Das alte Lagerhaus - die ersten Zeilen von "Sentimeinto Gaucho") 1969 verwandelte Edmundo Leonel Rivero diese Räume in San Telmo in einen "Tango-Tempel", und von diesem Moment an war EL VIEJO ALMACÉN der obligatorische Treffpunkt der übriggebliebenen Großen des Tango (Aníbal Troilo, Osvaldo Pugliese, Roberto Goyeneche) wie auch großer Persönlichkeiten, die BA besuchten, wie z.B. König Juan Carlos, Königin Sofía von Spanien oder so manche Regierungschefs. Immerhin, in einem Neubaukomplex mit Restaurants und Geschäften werden seit 1996 Tangoshows aufgeführt.
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![]() Das El viejo almacén 1970 |
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Tango life im Radio August 1945aus der Programmvorschau von CLARIN, 2. August 1945Das Programm Tango Cavalcade von LS4 Radio Pueblo präsentiert um 10:00 morgens Miguel Caló mit dem Sänger Raul Iriarte. In der Regel spielten die Orchester 30 Minuten life. Um 10:30 finden wir auf LR3 Radio Belgrano Francisco Canaro mit Alberto Arenas and Guillermo Coral. Um 11:00 glänzt LR1 Radio El Mundo mit Anibal Troilo / Floreal Ruiz + Alberto Marino. Anschließend konnte wählen zwischen Ricardo Tanturi / Enrique Campos+ Roberto Videla in Radio El Mundo und Agustín Magaldi in Radio Belgrano.
Pugliese spielt auf Radio El Mundo zweimal für
eine Viertelstunde Alberto Morán + Roberto
Chanel. oben
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